Erinnern vor Ort
Erinnern vor Ort /Bilder aus dem Gedächtnis /Eine Bild-Text-Installation
zum 28. September 1944 in der Apostelkirche in Kaiserslautern
Wie kann man einer Stadt, die seit fünfzig Jahren im Frieden lebt,
Erinnerung wachrufen, das Gedächtnis schärfen? Die Sinne, die Augen,
Ohren und Nasen sensibilisieren für das, was in einer einzigen Nacht des
zweiten Weltkriegs Entsetzliches mit und in ihr geschah? Menschen
ermordet, Häuser zerbombt, Straßen ausradiert - das Bild einer über
Jahrhunderte gewachsenen Stadt in wenigen Minuten entstellt.
Im Keller hocken, den Kriegsgeräuschen lauschend, auf der Straße beim
Einkauf plötzlich von einer Granate zerrissen werden, oder nach Hause
kommend und das Haus als ausgebrannte Ruine vorzufinden: das sind
Bilder aus Fernsehen und Zeitschriften, sind Erfahrungen der anderen,
Erlebnisse von flüchtenden Menschen, die heute bei uns Schutz suchen.
In unserer Raum-Installation werden sichtbare Spuren privater Erinner-
ung, Namen, Orte, Dokumente zu einem Denkmal zusammengefügt,
das unser kollektives Gedädechtnis reformieren soll.
In der künstlerischen Zusammenarbeit von 'Kindern der früheren Feinde'
soll auch ein Stück Friedensarbeit sichtbar werden.
'Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung' (Martin Buber)
Zusammenarbeit mit Joan Giroux (USA)